Vor vier Jahren haben wir uns beim gemeinsamen Reisen in Mittelamerika kennen gelernt. Seitdem können wir unsere Erlebnisse dort, die herzlichen Menschen, die unglaublich reiche Natur, die Musik und das Gefühl zu reisen einfach nicht vergessen. Und das wollen wir auch gar nicht. Nur eins steht fest: Wir müssen noch einmal nach Lateinamerika, denn einmal angefangen, ist das Reisen fast so etwas wie ein inneres Gesetz, man könnte es auch Fernweh nennen. Das ist einfach da, mal mehr, mal weniger und es hört erst wieder auf, wenn wir wieder da stehen, am Flughafen wie Schildkröten mit unseren Rücksäcken auf dem Rücken und dem Flugticket in der Hand, unsere Eintrittskarte in das Unbekannte. Dann sind wir nicht mehr Ingenieur oder Student. Dann sind wir Reisende, alles andere verschwimmt allmählich. Die Hektik und der Alltag liegen hinter uns und es ist, als würden wir ein Teil der Welt neu entdecken. Diesmal haben wir uns für Kolumbien und Peru entschieden. Semper, der selbst längere Zeit in Kolumbien gereist ist, beschreibt das Gefühl zu reisen so: „Ich konnte die fest geschriebenen und fest zementierten Denkgewohnheiten meiner Welt hinter mir lassen. Das tägliche Grauen aus hetzenden Menschen, Supermärkten, Verkehrsstaus, Parkplatzsuche, Handyklingeln und Fernsehbildern lag unendlich weit hinter mir. Amazonien war das Land, dem ich mich auslieferte. Alles war direkt, ohne Filter. Alles entstand neu." Drei Monate konnten wir uns diesmal frei nehmen. Diese Zeit liegt jetzt noch unbekannt vor uns und wir sind gespannt, mit welchen Erlebnissen sie sich diesmal füllen wird...

Dienstag, Dezember 26, 2006

Wir haben ihn gefunden!


Cali, unsere zweite der drei grossen Städte Kolumbiens ist die warme Salsastadt in der wir Weihnachten verbringen. Wir beschliessen Weihnachten wie wir es von zu Hause kennen auf nächstes Jahr zu verschieben, denn bei 30 Grad im Schatten kommt einfach keine Weihnachtsstimmung auf. So futtern wir statt Lebkuchen und Plätzchen ein ausgiebiges Früchte - Milchshake - Pancake Frühstück und machen uns auf den Weg zum schönsten Tierpark des Landes. Am spannensten sind für uns hier natürlich die einheimischen Tiere, die hier in meist grosszügigen Gehegen umherwuseln.

Und plötzlich, endlich steht er vor uns: wuschelig, zottelig, mit einer riesigen Nase: unser Ameisenbär. Mit der Nase schnüffelt er aufgeregt durchs Gehege, tapst mit den grossen Pfoten gegen den Zaun und macht sogar Männchen. Schnell begreifen wir, dass diese Vorstellung nicht uns zugedacht ist, nein, Herr Bär hat Hunger und schon verschwindet seine Nase in der Futterschüssel und man hört es krunksen und schmatzen. Doch schnell ist die Schüssel leer und Herr Bär steckt seinen Rüssel durch den Zaun in den Futternapf der Nachbarin auf deren Rücken sich ein kleines Ameisenbärbaby festklammert. Das lange Warten hat sich also gelohnt! Nach dem Futtern verzieht sich Familie Ameisenbär zum Mittagsschläfchen und wir gehen weiter, um eine riesen Galapagosschildkröte, eine Kamikazeschildkröte, die es sich auf den Rücken eines Kaimans gemütlich gemacht hat und einen schwimmenden Brillenbär zu beobachten.

Abends gehen wir essen und am nächsten Tag feiern wir Weihnachten so, wie die Leute aus Cali es machen: die Strassen sind voll, bunt und laut, Rumba ist angesagt! Die Diskotheken reihen sich aneinander, alles tanzt und trinkt. Wir gehen Salsa tanzen und müssen uns auf der übervollen Strasse, so wie es hier Brauch ist, mit weissem Schaum besprühen lassen.

Am am nächsten Tag halten wir es wie die Einheimischen und fahren aus der Stadt heraus an einen kühlen Bergfluss. Kaum angekommen werden wir auch schon zu einer Flasche Rum eingeladen, eine Einladung, die man praktisch nicht ausschlagen kann. Ein Vater, der an diesem Tag sicher nicht die erste Flasche leert, tanzt in Unterhose mit seinen Töchtern im Fluss herum und aus seinem Auto tönt laute Salsa Musik. Die riesen Rum Flasche leert sich schnell und plötzlich sieht man wie die verzweifelt guckende Jana zum Parkplatz gezerrt wird und mitten am Tag im Bikini mit dem Mann in der Unterhose Salsa tanzen muss. Kaum ist das überstanden steht plötzlich die Polizei am Auto. Die interessieren sich aber nicht für den Alkoholspiegel des einzigen Fahrers, sondern eher für seine Unterhose und die laute Musik zu der inzwischen der halbe Fluss tanzt. Unsere Einwände, dass er so nicht mehr fahren kann werden ignoriert und auch seine erwachsene Tochter meint, dass das doch ganz normal wäre. Dennoch verzichten wir auf die angebotene Mitfahrgelegenheit ins Ungewisse. So tuckert der voll betrunkene Vater mit seinen Töchtern nach Cali während zwei verdutzt guckende Touris dem Auto nachwinken und die Welt nicht mehr verstehen.

4 Kommentare:

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