Vor vier Jahren haben wir uns beim gemeinsamen Reisen in Mittelamerika kennen gelernt. Seitdem können wir unsere Erlebnisse dort, die herzlichen Menschen, die unglaublich reiche Natur, die Musik und das Gefühl zu reisen einfach nicht vergessen. Und das wollen wir auch gar nicht. Nur eins steht fest: Wir müssen noch einmal nach Lateinamerika, denn einmal angefangen, ist das Reisen fast so etwas wie ein inneres Gesetz, man könnte es auch Fernweh nennen. Das ist einfach da, mal mehr, mal weniger und es hört erst wieder auf, wenn wir wieder da stehen, am Flughafen wie Schildkröten mit unseren Rücksäcken auf dem Rücken und dem Flugticket in der Hand, unsere Eintrittskarte in das Unbekannte. Dann sind wir nicht mehr Ingenieur oder Student. Dann sind wir Reisende, alles andere verschwimmt allmählich. Die Hektik und der Alltag liegen hinter uns und es ist, als würden wir ein Teil der Welt neu entdecken. Diesmal haben wir uns für Kolumbien und Peru entschieden. Semper, der selbst längere Zeit in Kolumbien gereist ist, beschreibt das Gefühl zu reisen so: „Ich konnte die fest geschriebenen und fest zementierten Denkgewohnheiten meiner Welt hinter mir lassen. Das tägliche Grauen aus hetzenden Menschen, Supermärkten, Verkehrsstaus, Parkplatzsuche, Handyklingeln und Fernsehbildern lag unendlich weit hinter mir. Amazonien war das Land, dem ich mich auslieferte. Alles war direkt, ohne Filter. Alles entstand neu." Drei Monate konnten wir uns diesmal frei nehmen. Diese Zeit liegt jetzt noch unbekannt vor uns und wir sind gespannt, mit welchen Erlebnissen sie sich diesmal füllen wird...

Montag, Oktober 09, 2006

Philipp

Philipp ist 34 Jahre alt und arbeitet als Softwareingenieur. Nächsten Sommer wird er dann sein Zusatzstudium als Wirtschaftsingenieur beenden.

Zu Philipps Hobbies fällt mir im ersten Moment sofort der Begriff Sport ein. Egal ob beim Joggen, Mountain biking, Squashen oder beim Klettern in den Bergen, Philipp braucht immer seine Bewegung. Das gefällt mir zwar eigentlich, kann aber spätestens dann ziemlich mühsam werden, wenn ich nach einer seiner Überredungsaktionen mal wieder völlig verzweifelt beim Klettern über einem Abgrund hänge und jaule, weil ich weder vor noch zurück kann. Dafür erlebe ich durch ihn aber auch viel mehr, als wenn ich in Sachen sportliche Unternehmungen das Sagen hätte.
Ansonsten ist Philipp, vorausgesetzt er hat genügend Schlaf bekommen, eigentlich zu allem nett, was auch zu ihm freundlich ist, egal ob es zwei, vier oder von mir aus auch gar keine Beine hat.
Das, was ich an Philipp wirklich etwas enttäuschend finde ist, dass obwohl er Schweizer ist, sein Hochdeutsch viel zu gut ist, um darüber lachen zu können. Schade, denn die story`s über Faserpelze (Fleecejacken), Maulecken (Mundwinkel), Nastücher und Co finde ich nach wie vor ziemlich witzig.
Auf jeden Fall kann man aber mit Philipp beim Reisen sicher viel erleben, vor allem eben auch solche Sachen, die einem sonst nicht einfallen würden.

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

mach das nie wieder