Vor vier Jahren haben wir uns beim gemeinsamen Reisen in Mittelamerika kennen gelernt. Seitdem können wir unsere Erlebnisse dort, die herzlichen Menschen, die unglaublich reiche Natur, die Musik und das Gefühl zu reisen einfach nicht vergessen. Und das wollen wir auch gar nicht. Nur eins steht fest: Wir müssen noch einmal nach Lateinamerika, denn einmal angefangen, ist das Reisen fast so etwas wie ein inneres Gesetz, man könnte es auch Fernweh nennen. Das ist einfach da, mal mehr, mal weniger und es hört erst wieder auf, wenn wir wieder da stehen, am Flughafen wie Schildkröten mit unseren Rücksäcken auf dem Rücken und dem Flugticket in der Hand, unsere Eintrittskarte in das Unbekannte. Dann sind wir nicht mehr Ingenieur oder Student. Dann sind wir Reisende, alles andere verschwimmt allmählich. Die Hektik und der Alltag liegen hinter uns und es ist, als würden wir ein Teil der Welt neu entdecken. Diesmal haben wir uns für Kolumbien und Peru entschieden. Semper, der selbst längere Zeit in Kolumbien gereist ist, beschreibt das Gefühl zu reisen so: „Ich konnte die fest geschriebenen und fest zementierten Denkgewohnheiten meiner Welt hinter mir lassen. Das tägliche Grauen aus hetzenden Menschen, Supermärkten, Verkehrsstaus, Parkplatzsuche, Handyklingeln und Fernsehbildern lag unendlich weit hinter mir. Amazonien war das Land, dem ich mich auslieferte. Alles war direkt, ohne Filter. Alles entstand neu." Drei Monate konnten wir uns diesmal frei nehmen. Diese Zeit liegt jetzt noch unbekannt vor uns und wir sind gespannt, mit welchen Erlebnissen sie sich diesmal füllen wird...

Sonntag, Januar 14, 2007

Cartagena otra vez

Zurück in Cartagena ist es fast als wären wir nie weg gewesen. In der Schule werden wir freundlich begrüsst, wir laufen noch einmal durch die schönen Kolonialgassen und sehen von den gewaltigen Stadtmauern aus den letzen Sonnenuntergang überm Meer. Unvorstellbar, dass wir schon morgen im Flieger sitzen werden und das hier alles hinter uns lassen. Wir gönnen uns noch ein letztes gemütliches Abendessen und stellen zum Glück gerade noch rechtzeitig fest, dass unser Geld nur noch für eine bescheidene Pizza Magherita reicht. Mit unserem völlig leeren Geldbeutel stehen wir dann am nächsten Morgen am Flughafen und verabschieden uns traurig von der Sonne, dem Meer, den Menschen, den vielen Erlebnissen und einer wundervollen Zeit ohne Alltagssorgen.

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Hey, interessanter Artikel. Weiter so :)