Vor vier Jahren haben wir uns beim gemeinsamen Reisen in Mittelamerika kennen gelernt. Seitdem können wir unsere Erlebnisse dort, die herzlichen Menschen, die unglaublich reiche Natur, die Musik und das Gefühl zu reisen einfach nicht vergessen. Und das wollen wir auch gar nicht. Nur eins steht fest: Wir müssen noch einmal nach Lateinamerika, denn einmal angefangen, ist das Reisen fast so etwas wie ein inneres Gesetz, man könnte es auch Fernweh nennen. Das ist einfach da, mal mehr, mal weniger und es hört erst wieder auf, wenn wir wieder da stehen, am Flughafen wie Schildkröten mit unseren Rücksäcken auf dem Rücken und dem Flugticket in der Hand, unsere Eintrittskarte in das Unbekannte. Dann sind wir nicht mehr Ingenieur oder Student. Dann sind wir Reisende, alles andere verschwimmt allmählich. Die Hektik und der Alltag liegen hinter uns und es ist, als würden wir ein Teil der Welt neu entdecken. Diesmal haben wir uns für Kolumbien und Peru entschieden. Semper, der selbst längere Zeit in Kolumbien gereist ist, beschreibt das Gefühl zu reisen so: „Ich konnte die fest geschriebenen und fest zementierten Denkgewohnheiten meiner Welt hinter mir lassen. Das tägliche Grauen aus hetzenden Menschen, Supermärkten, Verkehrsstaus, Parkplatzsuche, Handyklingeln und Fernsehbildern lag unendlich weit hinter mir. Amazonien war das Land, dem ich mich auslieferte. Alles war direkt, ohne Filter. Alles entstand neu." Drei Monate konnten wir uns diesmal frei nehmen. Diese Zeit liegt jetzt noch unbekannt vor uns und wir sind gespannt, mit welchen Erlebnissen sie sich diesmal füllen wird...

Montag, Januar 01, 2007

Arboletes - Schlammvulkan

Angekommen an der Karibikküste gilt es nun Orte zu finden, die zur Hauptferienzeit nicht von "Paisas" - den wohlhabenden kolumbianischen Urlaubern aus den Städten überfüllt sind. Arboletes, der kleine Ort am Atlantik hat zwar nur einen kleinen Strand, dafür aber wenige Touristen und eine andere ziemlich spezielle Attraktion: Praktisch direkt am Meer liegt er, der blubbernde Krater des komischen Schlammvulkanes, bis zweihundert Meter unter die Erde soll er reichen und mittendrin strampeln komische graue glitschige Wesen, die wie Korken an der Schlammoberfläche schweben. Auch wir verwandeln und schnell in zwei Matschmonster und zappeln durch den warmen Krater, in dem sich Philipp dann fasziniert mit dem Hintern auf die grösste Blubberblase setzt.

Die "grande fiesta" zu Silvester wie wir sie von zuhause kennen bleibt in dem Ort irgendwie aus und während wir am Strand mit unserem Rum-Cola-Plastikbechern anstossen liegen die meisten Leute wohl schon schnarchend in ihren Bettchen.

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